Montag, 26. Januar 2009

Mangelnde Anwesenheit

Ich bitte mein Publikum und die geschätzten Leser vielmals um Entschuldigung. Mein Erschaffer war in letzter Zeit unglaublich egoistisch und weigerte sich strickt, mir auch nur einige freie Minuten einzuräumen. Aber jetzt liegt er krank zuhause und ich habe für den Moment die Macht an mich gerissen!
Auch wenn ich in den vergangenen Tagen ein eher passives Dasein fristete, hatte ich doch Gelegenheit bei einigen professionellen Autoren einen Blick "hinter die Kulissen" zu werfen. Ich bewege mich aktuell nur in der Kategorie der Kurzgeschichten, auch meine bisherigen Arbeiten am Buch sind bisher nur mit sehr viel blindem Wohlwollen als mehr als eine Sammlung kurzer Abhandlungen zu bezeichnen. Der Blick auf die weite Welt der erfolgreichen Buchautoren war ein wenig ernüchternd - die weltfremd-romantischen Vorstellungen über Autoren habe ich glücklicherweise ganz zu Beginn meines Vorhabens abgelegt - und auch ein wenig beängstigend.
Autoren gibt es wie Sand am Meer. Der Gedanke, mich auf dieses Parkett zu begeben und den Tanz zwischen Verlagssuche, Manuskriptarbeiten, oder vielleicht doch selbsttätigem Vertrieb zu wagen, dieser Gedanke macht mir ein wenig Angst...

Dienstag, 13. Januar 2009

Der Weg nach Jarameskien I

Gamion steht an der Reling. Rauher Seewind bläst ihm Spritzer der Gischt ins Gesicht. Hinter ihm wuseln die Seeleute der Pinasse IMS Wellenkrone fleissig über das Deck und in der Takelage herum. Sie sind sichtbar nervös, ständisch huschen ihre Blicke über das Meer, als würden sie erwarten, dass jeden Moment ein Ungeheuer auftaucht und sie für den Frevel einer zweiten Reise zu den Ufern Jarameskiens betraft. Gamion schmunzelt und zieht den dunkelgrünen Stoff seines neuen Umhangs fester um sich.
Die Seefahrt ist nie Gamions Leidenschaft gewesen, aber auf seinen Reisen in die fremden Reiche hat er gelernt, die ruhigen Momente an Deck schätzen zu lernen. Ein Hüsteln ertönt hinter ihm und Gamion wendet sich um. Nun vor ihm steht der Kapitän von HMS Wellenkrone, ein kräftiger und tüchtiger Mann namens Arkman. Er mustert Gamion kurz, er hat wohl angenommen, sein Passagier wird sich aus Übelkeit an die Reling gestellt haben. Doch als er Gamion lächeln sieht nickt er leicht.
"Herr Gamion, ein Sturm zieht auf. Wir sichern gerade die Segel. Vielleicht möchtet ihr euch unter Deck begeben? Auch wenn euer Magen euch treu zu sein scheint, es ist gefährlich in einem Sturm an Deck zu sein."
Gamion denkt kurz zurück, an eine lang zurückliegende Überfahrt, deren Ende beinahe auch ein nasses Grab für ihn bereitgehalten hätte und nickt.
"Keine Sorge, Kapitän, ich werde deinen Männern nicht im Weg sein. Und bitte, lass das Herr weg. Die Freundschaft mit dem Hof des Königs macht mich nicht adelig... den Göttern sei Dank. Sonst müsste ich hier ja herumstolzieren wie ein Pfau in der Balz."
"Das ist Wort.", sagt Kapitän Arkman grinsend. Dann sieht er Gamion sehr ernst an. "Die Männer sind unruhig. Sie sagen, wir beschwören großes Übel herauf, mit dieser zweiten Überfahrt. So etwas wurde seit Jahrhunderten nicht versucht. Oh, keine Sorge, sie werden ihre Arbeit so gut und fleissig wie stets erledigen. Es sind gute Männer, aber sie sind abergläubisch. Die See vergibt keine Fehler, Gamion."
Gamion nickt leicht und setzt zu einer Antwort an, als der Ruf des Seemanns im Ausguck zu hören ist.
"Schiff steuerbord voraus! Schiff steuerbord voraus!"
Kapitän Arkman wendet sich um und spät über die weiten Wasser. Tatsächlich, dort ist ein Schiff und es kommt der Pinasse rasch näher.
"Kapitän!", ruft der Ausguck wieder. "Sie segeln ohne Flagge! Und ich kann niemanden an Bord sehen!"
Stirnrunzelnd wendet sich der Kapitän wieder an Gamion.
"Piraten sind in diesen Gewässern selten. Sie wissen genau, dass dies die Route nach Jarameskien ist und sie für jedes Schiff, dass sie aufbringen, bis ans Ende der Welt gejagt werden. Diese Expedition steht unter deiner Leitung, Gamion. Was wünscht du zu tun?"
Gamion denkt kurz nach. Einerseits möchte er so schnell wie möglich Jarameskien erreichen. Andererseits ist dieses Schiff ohne Seeleute an Deck eine seltsame Begegnung, aus der sich vielleicht etwas lernen lässt.

Was soll er nur tun...?

Ein Blog Phänomen - das Stöckchen

Nach einiger Recherche zu diesem Thema, werde ich mich nun an mein erstes sogenanntes 'Stöckchen' wagen. Ein Stöckchen ist eine Ansammlung von Fragen, die anscheinend das gesamte Spektrum des Liebens, Lebens, Lachens und Lästerns abdecken. Sie werden 'Stöckchen' genannt, weil man sie weiter"wirft", damit sich möglichst viele Teilnehmer an dieser detailierten Form der Umfrage beteiligen.
Ich finde, dies ist ein sehr interessantes Phänomen. Zum einen ist es natürlich sehr interessant, und je nach Schreibweise der entsprechenden Person auch erheiternd, herauszufinden, was denn in den Köpfen der werten Mitblogger an Gedanken zu einem bestimmten Thema herumschwirrt.
Zum anderen ist es eine gute Methode, um sich selbst einmal kritisch gegenüberzustehen und sich über die eigenen Gedanken in Bezug auf die jeweiligen Themen klar zu werden. Und genau dies werde ich nun tun. Das vorliegende Stöckchen habe ich bei Frau DeepBlueNyx aufgelesen. Maestro? Könnte ich einen leisen Trommelwirbel bekommen? Vielen Dank.

1. Zugenommen oder abgenommen?

Ich habe mein Idealgewicht gehalten. Eine gesunde Mischung aus zu viel Arbeit, einer entsprechenden Menge an Ausgleichssport und gesunder Ernährung leistet mir hier treue Dienste.

2. Haare länger oder kürzer?

Unverändert, hier bin ich Gewohnheitsmensch.

3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Ich fürchte, die langen Stunden der Arbeit an meinem PC bringen langsam die ersten negativen Auswirkungen mit sich. Zumindest habe ich subjektiv den Eindruck, dass ich langsam kurzsichtig werde.

4. Mehr Kohle oder weniger?

Da ich mit meinen geschriebenen Werken noch nicht in der Region der Verdienenden angekommen bin, arbeite ich nebenbei noch in einer gewöhnlich '9 to 5' Tätigkeit. Hier war eine leichte Besserung zu verspüren.

5. Mehr ausgegeben oder weniger?

Nicht mehr und nicht weniger, als ich mir leisten konnte und wollte. Und ich habe nichts davon bereut.

6. Mehr bewegt oder weniger?

Ich denke, ich bewege mich wieder mehr in Richtung meiner eigentlichen Ziele.

7. Der hirnrissigste Plan?

Ich habe keine solchen Pläne. In meinem Kopf machen sie alle perfekten Sinn ;o)

8. Die gefährlichste Unternehmung?

Die steht mir noch bevor. Ich muss noch, bewaffnet mit einem Eimer Farbe und einem Pinsel, den Reichstag erklimmen...

9. Der beste Sex?

Als Gentleman spricht man nicht über solche Dinge. Nunja, zumindest nicht allzu oft. Nehmen sie es mir nicht übel, aber ich bin der Meinung, dass gewisse Bereiche des Privatlebens zu privat sind, um sie in einem so öffentlichen Medium wie dem Internet freizulegen.

10. Die teuerste Anschaffung?

Ich habe mir einen nagelneuen Flachbildfernseher gekauft. Leider hat man mir erst hinterher eröffnet, dass das Fernsehprogramm auf einem solchen Fernseher nur digital übertragen annehmbar aussieht, man dafür aber Zusatzgeräte benötigt. Die DVDs sind hingegen nun ein richtiges Heimkinoerlebnis!

11. Das leckerste Essen?

Das jährliche weihnachtliche Familientreffen wurde begleitet von einer reich gedeckten Festtafel. Man mag mir hier gerne unterstellen, dass ich parteiisch urteile, aber die Weihnachtsgans a la Mutter schmeckt immer noch am Besten.

12. Das beeindruckendste Buch?

Dies müsste ich nach Kategorie/Genre beurteilen, hier gibt es einfach keinen allgemeinen Gewinner.

13. Der ergreifendste Film?

The Dark Knight
Die Neuinszenierung der Comichefte trifft nicht nur den Nerv der Zeit, sondern dank einer Gruppe unglaublicher Schauspieler auch jedes Gefühl.

14. Die beste CD?

Ray Charles - Blues + Jazz

15. Das schönste Konzert?

Konzerte besuche ich sehr selten. Aber die Bühnenvorstellung von Heinz Becker war mein diesbezüglicher Höhepunkt 2008.

16. Die meiste Zeit verbracht mit ...?

...dem Sammeln, Ordnen, Aussortieren und Ausarbeiten von Ideen.

17. Die schönste Zeit verbracht mit ...?

...einigen langjährigen Freunden in einer rustikalen Kneipe

18. Vorherrschendes Gefühl 2008?

Zuversicht und die frohe Erwartung, wenn man hochmotiviert neue Wege beschreitet

19. 2008 zum ersten Mal getan?

Ein Weblog eröffnet

20. 2008 nach langer Zeit wieder getan?

Mehrere Tage allein abseits der Zivilisation verbracht

21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Der Tod eines geliebten Menschen
Die Uneinsichtigkeit eines gewissen Menschenschlags


22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Selbstwertgefühl

23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Ich habe an jemanden geglaubt, der sich selbst schon abgeschrieben hatte und das hat ihm geholfen, wieder auf die Beine zu kommen.

24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

All die Menschen, die mir immer wieder bestätigen, dass das, was ich tue, keine Zeitverschwendung, sondern meine Art ist, den Weg zu meinen Zielen zu gehen, egal wie verwinkelt dieser Weg auch sein mag

25. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

Manche Dinge kann man nicht erzählen, denn kein Erklärungsversuch könnte den Zauber des Moments ungeschmälert wiedergeben.

26. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?

Siehe Punkt 25

27. 2008 war mit einem Wort ...?

Neubeginn

Dienstag, 6. Januar 2009

Seid gegrüßt, Reisende, im schönen Land Jarameskien!

Habt ihr ein wenig Zeit? Dann möchte ich euch auf eine Reise entführen. Sie führt euch in das ferne Land 'Jarameskien'. Sucht nicht in euren Atlanten und Karten, ihr werdet dieses Land nicht finden. Es befindet sich auf einer Insel, weit im Meer gelegen und nur die ältesten und erfahrensten Kapitäne segeln dorthin. Die Jarameskier sind ein sehr eigenbrötlerisches Volk, dass sich meist nur um seine eigenen Angelegenheiten kümmert und sich nicht um die Welt jenseits der Ufer ihrer Insel schert. Dies können sie sich auch erlauben, denn Jarameskien ist der alleinige Lieferant für Zucker.
Jahrhundertelang hat sich niemand für die merkwürdigen Bewohner dieser sagenumwobenen Insel interessiert, solange nur die Schiffe jedes Jahr pünktlich mit gefüllten Laderäumen zurückkehrten. Doch nun scheint etwas geschehen zu sein. Die Flotte des Tuzreck Eubran, des noch jungen Königs der Vierländer, kehrte rat- und warenlos zurück! Die Kapitäne berichten von leeren Häfen der Insel und die Seeleute murmeln düstere Gerüchte über finstere Machenschaften, die sich in Jarameskien ausbreiten.
Der König ist bestürzt. Das Volk musste seit ungezählten Generationen nicht mehr auf Süßspeisen und Naschwerk verzichten. Unsicher, wie er dieser nie dagewesenen Krise begegnen soll, berät er sich mit einem engen Vertrauten, einem Freund aus jüngsten Jahren. Gamion, der Streuner. Gamion, der Schurke. Gamion, der Sagenheld. Viele Namen wurden ihm gegeben, doch für den König trägt er keine Titel. Er schleicht für seinen Herrscher durch die Schatten der dunklen Gassen und entreisst ihnen ihre Geheimnisse, auf dass dem Herrn der Vierländer kein Unheil aus ungesehenen Richtungen droht.

"Gamion, mein Freund, ich weiss nicht weiter. Allein die Vorstellung, dem Volk diese Nachricht zu unterbreiten, lässt mir kalten Schweiss auf die Stirn treten. Kein Zucker für ein Jahr? Es wird ein Aufruhr werden. Vielleicht sogar Rebellion! Jedes Schiff habe ich dreimal durchsuchen lassen, aber nicht einen Krümel Süßware haben die Soldaten gefunden. Aber wenn die Kapitäne die Wahrheit sprechen und Jarameskien die Welt vergessen hat, was sollen wir dann nur tun?"
Gamion, der Spion des Königs der Vierländer flegelt sich tiefer in einen bequemen Ledersessel.
"Jarameskien kann uns nicht einfach so vergessen, mein König. All die Jahre haben sie unseren Stahl, unser Gold und unsere Geschmeide gekauft. Ich glaube nicht daran, dass die Berge Jarameskiens jahrhundertelang solche Schätze bargen und die Bewohner der Insel sie nicht gefunden haben. Nein, es muss etwas anderes geschehen sein. Vielleicht wurde ihr Herrscher gestürzt? Unstimmigkeiten gibt es in jedem Volk einmal. Vielleicht waren die Jarameskier einfach zu beschäftigt, um die übliche Abordnung zu ihren Häfen zu schicken." Gamion greift nach einem kunstvoll geschliffenen Glas und trinkt einen Schluck des klar schimmernden Wassers. "Wir sollten nicht in übereilte Hektik verfallen. Lass mich nach Jarameskien segeln. Ich werde als Botschafter reisen und den Grund für diese Verwirrung finden. Liegen unsere Schiffe noch im abgesperrten Königshafen?"
Der König nickt und wischt sich mit einem Ärmel seiner Robe den Schweiss von der Stirn. "Ja, auch die Seeleute sind noch nicht aus der Festung gelassen worden. Niemand ausserhalb der königlichen Mauern weiss etwas."
"Sehr gut.", brummt Gamion. "Dann belasse das so. Sag dem Volk, dass auf den Schiffen eine Krankheit ausgebrochen ist und man die Ladung erst verteilen kann, wenn sichergestellt ist, dass man sich daran nicht anstecken kann. Einige Wochen werden sie warten können. Ich mache mich mit der Abendflut auf den Weg."
Gamion trinkt sein Wasser aus und erhebt sich aus dem Sessel. Geschwind packt er einige Dinge ein. Er ist es gewohnt, schnell auf Reisen gehen zu müssen. Am Hafen angelangt lässt er eine Pinasse wieder reisefertig machen. Gerade hilft er den Matrosen beim Lösen der Taue, als ein Bote des Königs keuchend vor ihm zum Stehen kommt.
"Herr Gamion, der König überbringt euch die besten Wünsche für eure Reise. Er hat einige Dinge aus der Schatzkammer holen lassen und bittet euch, einen dieser Gegenstände als Hilfe mitzunehmen."
Gamion lächelt und schaut neugierig, was sein Freund der König ihm zur Wahl geschickt hat. Ein kunstvoll gearbeitetes Schwert, dessen scharf geschliffene Klinge in den Strahlen der Abendsonne erhaben rot leuchtet. Ein schlicht wirkender Umhang, jedoch gewebt aus feinster dunkelgrüner Seide. Eine lederne Schriftrolle, gefüllt mit seltsamen Zeichen in der Schrift der altehrwürdigen Weisen. Was soll er nur mitnehmen?

Ja liebe Leser. Welche Wahl wird Gamion treffen? Rasch, sagt es mir!

Montag, 5. Januar 2009

Willkommen in einem neuen Land

Da bin ich wieder! Ich habe den Wechsel in dieses neue Jahr 2009 in einer kleinen Hütte verbracht. Gelegentlicher Abstand von der Welt und einige Tage abseits jeglicher Zivilisation können Wunder für die Kreativität wirken, mein Erschaffer weiß davon ein Liedchen zu singen. Ich hoffe, ihr hattet ebenso erbauliche, erfreuliche und erfüllte Tage wie ich, denn ich für meinen Teil fließe über vor Ideen, die danach lechzen verarbeitet zu werden!
Ich werde als nächstes einen für mich vollkommen neuen Weg beschreiten. Nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Art, wie die Geschichte erzählt wird. Ihr dürft gerne raten! :o)